Rathaus veröffentlich neuen Mietspiegel
Seit dem 1. April hat Hennigsdorf einen neuen Mietspiegel. Er ersetzt den bisher gültigen aus dem Jahr 2022
Hennigsdorf, 1. April 2024. Das seit 1999 regelmäßig erstellte Zahlenwerk bietet Mieter:innen wie Vermieter:innen einen fundierten und aktuellen Orientierungsrahmen zur Höhe der ortsüblichen Mietpreise (Kaltmiete) in Hennigsdorf. Mieter:innen können auf Grundlage des Mietspiegels die Angemessenheit von Miethöhe oder Mieterhöhungsverlangen überprüfen. Vermieter:innen können bei der Ermittlung der ortsüblichen Vergleichsmiete auf die Daten des Mietspiegels zurückgreifen.
„Der Mietspiegel bietet allen Seiten einen verbindlichen Rahmen und Rechtssicherheit“, betont HWB-Mitarbeiter Jörg Ramb. „Mit diesem Instrument lassen sich Unstimmigkeiten über die Höhe der ortsüblichen Miete in der Regel einvernehmlich – ohne juristische Auseinandersetzungen – klären.“
Bei der Anpassung von Bestandsmieten orientiert sich die HWB am jeweils aktuellen Mietspiegel. Dabei gehe es auch um die Herstellung von Kostengerechtigkeit zwischen Neu- und Bestandsmietern, erklärt Jörg Ramb.
Segmentierter Wohnungsmarkt
Der Hennigsdorfer Mietwohnungsmarkt hat sich in den zurückliegenden zwei Jahren weiter ausdifferenziert und segmentiert. Für die Baualters- und Größenklasse „Neubau ab 2012 | ab 40 bis < 60m2“ weist der aktuelle Mietspiegel mit 24,8 Prozent den deutlichsten Preisanstieg aus. In der überwiegenden Zahl der Baualters- und Größenklassen stiegen die Mieten hingegen nur im niedrigen einstelligen Prozentbereich – der Anstieg liegt deutlich unterhalb der Inflationsrate für diesen Zeitraum. In zwei Segmenten sind die Durchschnittsmieten sogar leicht gesunken.
Der deutliche Mietpreisanstieg im Segment „Neubau ab 2012“ ist vor allem auf neu auf den Markt gekommene Wohnungen mit vergleichsweise hohen Mieten zurückzuführen. Die neuen Wohnungen haben die Mietpreisspannen in dieser Baualtersklasse deutlich vergrößert.
Vor allem die Teilmärkte der Baualtersklassen 1950 bis 1990, in denen WGH und HWB marktbestimmend sind, zeichnen sich weiterhin durch günstige Mieten und vergleichsweise geringe Mietsteigerungen (-3,3 bis 8,6 Prozent) aus. Zum Vergleich: Die Inflation lag 2022 bei 6,9 und 2023 noch bei 5,9 Prozent. Die Durchschnittsmieten in diesen drei Baualtersklassen bewegen sich zwischen 5,53 und 6,69 Euro pro Quadratmeter und Monat.
Der Mietspiegel wurde im Auftrag der Stadt von einem Arbeitskreis unter Leitung der Stadtverwaltung und des Instituts FUB IGES, Forschung und Beratung für Wohnen, Immobilien und Umwelt GmbH aus Hamburg erstellt.
An dem Arbeitskreis wirkten mit:
- Stadtverwaltung Hennigsdorf, FB Bürgerdienste,
- Mietervereinigung Nord/Land Brandenburg e.V.,
- Haus- und Grundeigentümerverein Oranienburg e.V.,
- HWB Hennigsdorfer Wohnungsbaugesellschaft mbH,
- WGH Wohnungsgenossenschaft „Einheit“ Hennigsdorf eG,
- SG Berliner Immobilienhandel GmbH,
- FUB IGES Hamburg
Die Daten des Mietspiegels beruhen auf einer von der Stadt Hennigsdorf im Dezember 2023 bis Februar 2024 (mit dem Stichtag 1. Dezember 2023) bei Mietern und Vermietern durchgeführten empirischen Repräsentativerhebung von insgesamt 1.500 Wohnungsmieten.