Fernwärme wird im kommenden Jahr teurer
Die Inflation in Deutschland kletterte nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im November 2021 auf 5,2 Prozent. Das ist die höchste Teuerungsrate seit fast 30 Jahren. Größter Preistreiber war erneut Energie: Sie kostete 22 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Obwohl die Stadtwerke Hennigsdorf (SWH) zu den Vorreitern beim Umstieg auf eine klimaneutrale Wärmeerzeugung zählen und nur noch rund 30 Prozent der Wärme mit Erdgas erzeugen, treibt die aktuelle Preisrallye auf den „fossilen“ Energiemärkten auch den Fernwärmepreis in Hennigsdorf nach oben. Zum Januar 2022 werden die Stadtwerke entsprechend der Preisgleitformel den Arbeitspreis um knapp 30 und den Grundpreis um etwas mehr als ein Prozent anheben.
Für eine Durchschnittswohnung mit 60 Quadratmetern Wohnfläche ergeben sich daraus nach Berechnung der Stadtwerke Mehrkosten von knapp zehn Prozent. Im Monat macht das etwa 9 Euro.
Stadtwerke-Geschäftsführer Christoph Schneider weist darauf hin, dass bei Versorgern, die bei der Wärmeerzeugung noch stärker auf fossile Brennstoffe angewiesen seien als die SWH, die aktuellen Gas- und Ölpreise wie auch die höhere CO₂-Bepreisung noch weitaus stärker zu Buche schlagen würden. Gleichwohl sei aktuell die von den SWH angestrebte CO₂-neutrale Fernwärmeerzeugung – vor allem wegen der hohen Investitionen in neue Technik – insgesamt noch immer teurer als die Wärmeerzeugung auf Basis klimaschädlicher Brennstoffe. Um die Klimaziele erreichen zu können, sei ein Umstieg auf grüne Fernwärme aber alternativlos, unterstreicht der Stadtwerke-Chef.
Zusammensetzung des Fernwärmepreises der Stadtwerke Hennigsdorf (vereinfachte Darstellung)