Erneuerung der solarthermischen Anlage im Cohnschen Viertel fast abgeschlossen

Bei einem Vor-Ort-Termin gaben Stadtwerke-Geschäftsführer Thomas Bethke und HWB-Geschäftsführer Holger Schaffranke den bevorstehenden Abschluss der Erneuerungsarbeiten der solarthermischen Anlage im Cohnschen Viertel bekannt.

Als die Anlage 2001 als Gemeinschaftsprojekt der Stadtwerke und der HWB in Betrieb genommen wurde, war sie die größte Anlage ihrer Art in Deutschland. Nach fast 20 Jahren Betriebszeit waren die auf den Dächern von fünf HWB-Gebäuden an der Nauener Straße installierten Solarkollektoren technisch verschlissen und hatten das Ende ihrer Lebenszeit erreicht. Zudem verursachten die mit den Jahren spröde gewordene Abdichtungen der Indachkollektoren vermehrt Wasserschäden in den Gebäuden.

Um diese baulichen Schwachstellen nachhaltig zu beseitigen, haben Stadtwerke und HWB sich für eine Trennung von Kollektoren und Dachhaut entschieden.

Von September 2019 bis September 2020 wurden die alten Indachkollektoren demontiert und durch Aufdachkollektoren der neuesten Generation ersetzt.

Die neuen Aufdachkollektoren wurden mithilfe eines speziellen Befestigungssystems – das die Dachhaut nicht durchdringt – einige Zentimeter über dem Dach montiert und die Dachfläche darunter mit Zinkblech eingedeckt. „Eindringende Feuchtigkeit sollte jetzt kein Thema mehr sein“, erklärt HWB-Geschäftsführer Holger Schaffranke.

Die bisher als Balkonüberdachung dienenden Kollektoren wurden ebenfalls demontiert und durch ein Dach aus Zinkblech ersetzt.

Insgesamt wird die HWB für die Erneuerung der fünf Solardächer über 500.000 € aus ihrem Instandhaltungsbudget investieren.

Die Stadtwerke ihrerseits haben 450.000 Euro in die Erneuerung der Solartechnik investiert. Diese Investition garantiert, dass die Solaranlage im Cohnschen Viertel auch weiterhin bis zu 400.000 Kilowattstunden Sonnenwärme pro Jahr in das Fernwärmenetz einspeist und so bis zu 90 Tonnen CO2 jedes Jahr eingespart werden können. Mit den neuen, effizient arbeitenden Kollektoren versorgt die Anlage anteilig 1.200 Haushalte im Cohnschen Viertel mit solarunterstützter Wärme für Raumwärme und Warmwasserbereitung.

Zugleich hat sich die Lebenserwartung der Kollektoren deutlich erhöht. „Damit setzen wir im Cohnschen Viertel ein deutliches klimapolitisches Zeichen“, betont Stadtwerke-Geschäftsführer Thomas Bethke. Als Bestandteil des Multiprojektes „Wärmedrehscheibe“ sei die neue solarthermische Anlage ein weiterer erfolgreicher Meilenstein auf dem Weg zur klimaneutralen Fernwärmeversorgung in Hennigsdorf.

Die Solaranlage im Cohnschen Viertel markierte vor 20 Jahren den Einstieg in eine klimaneutrale Wärmeversorgung. „Heute sind wir schon wesentlich weiter“, erklärt Holger Schaffranke. „Der hohe Anteil regenerativer Energieträger an der Fernwärme verbessert die CO2-Bilanz unseres Wohnungsbestandes deutlich. Das ist eine gute Basis, um Quartier für Quartier die verbleibenden 20 Prozent der Dekarbonisierung zu heben. Das schaffen wir nur kooperativ im lokalen Verbund.“

Partner bei der Dekarbonisierung: Stadtwerke-Geschäftsführer Thomas Bethke (rechts) und HWB-Geschäftsführer Holger Schaffranke.

Die neuen Solarkollektoren auf den Süddächern der Nauener Straße.