100 Jahre und noch immer verliebt…
HWB-Mieter Willy Schmeck feiert sein großes Jubiläum. Unter den vielen Gratulanten zum 100. Geburtstag waren auch Bürgermeister Thomas Günther und HWB-Geschäftsführer Holger Schaffranke
Er war schon viel in seinem langen Leben: Feuerwehrmann, Tischler, Maurermeister, Ingenieur. Viel hat er schon gesehen, aber eine eigene Schokotorte mit einer aus Zuckerguss gemalten „hundert“, die hatte er wirklich noch nie auf dem Tisch stehen, sagt der rüstige Hennigsdorfer und lacht dabei seine Frau Erika an. An seinem 100. Geburtstag am Sonnabend, 11. Dezember, war die Reihe der Gratulanten lang, die ihm per Telefon oder kurzem Hallo an der Haustür alles Gute wünschten. Mit einem großen Blumenstrauß kamen am Montag auch Hennigsdorfs Bürgermeister Thomas Günther und der Geschäftsführer der Hennigsdorfer Wohnungsbaugesellschaft Holger Schaffranke zum Gratulieren vorbei. Willy Schmeck ist seit 1969 Mieter in der Kirchstraße. „Immer in derselben Wohnung, immer mit derselben Frau und immer noch selbstständig“, wie der gebürtige Vetschauer nicht ganz ohne Stolz betont. Seine Frau Erika (92 Jahre) und er seien ein eingespieltes Team und schafften den Alltag noch gut zu zweit. Im nächsten Mai feiern die beiden ihren 75. Hochzeitstag. Und ist die Liebe immer noch frisch? „Selbstverständlich“, sagt Willy Schmeck zärtlich zu seiner Erika. „Wir haben immer offen und ehrlich zusammengelebt. Bis heute.“
Sein Leben ist wie ein Blättern im Geschichtsbuch, ein Abriss der wichtigen Ereignisse der vergangenen 100 Jahre. Er musste als Soldat in den Krieg, kam aus der Gefangenschaft und sah beim Aufstand am 17.Juni 1953 die Steine fliegen. Er hat es mit seinem Fleiß bis zum Lehrobermeister im Wohnungsbaukombinat Potsdam geschafft. Sein Betrieb habe halb Hennigsdorf aufgebaut, sogar die Hochhäuser, wie er stolz erzählt.
Auch im Rentenalter engagierte er sich weiter und organisierte Filmnachmittage und besuchte noch mit 88 Jahren einen Computerkurs. Sein schönstes Geburtstagsgeschenk war ein Videogruß aus Mosambik. Vor 40 Jahren lernten die Schmecks eine junge Studentin aus dem afrikanischen Land kennen, die zu der Zeit im Stahlwerk Hennigsdorf arbeitete. Der Kontakt hält bis heute.
Nach seinem Geheimnis für ein langes, zufriedenes Leben gefragt, überlegt Willy Schmeck kurz und sagt: „Immer aktiv bleiben, dann rostet man nicht ein.“ (Pressestelle Stadtverwaltung Hennigsdorf)
Fotos: © Stadt Hennigsdorf